Die Bierhefe

Hallo meine Lieben 🙂 Auf Anraten des Tierarztes begannen wir Bierhefe zu füttern. Die Fütterungsempfehlung, die bei Bierhefe im Normalfall angegeben ist, lautet Fütterung als Kur von 6 Wochen. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt sollte Pascha diese aber dauerhaft bekommen. Solche Entscheidungen sollten aber immer mit einem Tierarzt besprochen werden.

Bierhefe genießt als Futtermittel, unabhängig von den Auswirkungen auf die Verdauung, einen guten Ruf. Ihr werden einige positive Eigenschaften zugeschrieben. Sie liefert u. a. Vitamin-B, essentielle Aminosäuren, Mineralien sowie Spurenelemente. Trotz allem ersetzt die Bierhefe kein Mineralfutter (Quelle).

Aber welche Auswirkungen hat sie denn nun auf das Pferd?
Grundsätzlich ist erst einmal wichtig zu wissen, dass Bierhefe als ein gut verträgliches Futtermittel gilt. Auf Grund des Vitalstoffkomplexes sorgt die Bierhefe für eine gesunde Haut. Die vorhandenen Wirkstoffe regen den Aufbauprozess von Haut, Fell und Hufen an. Darüber hinaus zählt sie in Bezug auf ein kräftiges Hufhorn zu den ältesten Futtermitteln (Quelle). Auch wirkt sie sich positiv auf ein gutes, gestärktest Immunsystem aus (Quelle). Zusätzlich, laut Aussage des Tierarztes, steigert sie das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes.

Für uns am meistens interessant ist der Effekt auf die Verdauung in Bezug auf Kotwasser.
Bierhefe unterstützt die Verdauung. Sie hat einen guten Erfolg in Bezug auf die Regeneration der Verdauung und der Futterverwertung. In Bezug auf Kotwasser sollte man sich aber durchaus für die probiotisch wirkende Lebendhefe entscheiden. Erwünschte Mikroorganismen werden mit ihr gefördert, der ph-Wert im Dickdarm stabilisiert und krankmachende Keime aus diesem verdrängt (Quelle). Zusätzlich fördert Bierhefe das Gleichgewicht der Mikroben im Darm. Sie hat eine positive Wirkung auf den Abbau von Rohfaser und somit auf die ph-Regulierung im Darm. Das hat zur Folge, dass sich die Verdaulichkeit der Nährstoffe verbessert, wodurch es zu weniger Fehlgärungen und Übersäuerungen kommt. Des Weiteren stabilisiert Bierhefe den Darm und stärkt die Darmschleimhaut (Quelle).

Bierhefe

Wie bei jedem neuem Futter oder Futterzusatz wurde die Bierhefe erst sehr niedrig dosiert und langsam bis zur höchsten Dosierung gesteigert. Positive Effekte waren ein paar Wochen sichtbar. Das Fell sowie die Haare wurden geschmeidiger. Ebenso zeigten sich nach einigen Monaten eine Verbesserung bei den Hufen (bis man bei Hufen eine Verbesserung bemerkt, vergeht ja immer ein wenig Zeit). Aber an deutlichsten war die Wirkung auf Paschas Verhalten.

Zu dem Zeitpunkt gehörte er noch nicht lange zur Familie. Er zeigte damals ein sehr schreckhaftes, teilweise schnell verängstigtes und ein stark nervöses Verhalten. Er erschrak sich vor seinem eigenen Schatten, war unruhig und hibbelte ständig rum. Entspanntes über den Hof spazieren war da (noch) nicht möglich. Wir hatten dies zwar schon verbessern können indem wir ihm mit Ruhe, Zeit und Geduld begegneten, uns bemühten, ihm Sicherheit zu vermitteln und trotzdem seine Grenzen aufzuzeigen und ihn auslasteten mit abwechslungsreicher Arbeit. Trotz des bereits verbesserten Verhalten hatte man den Eindruck, dass er sich nach der Einführung der Bierhefe allgemein wohler fühlte.

Die Verdauung wurde etwas besser. Etwas weniger Kotwasser und etwas festere Äppel. Leider aber immer noch deutlich verbesserungswürdig. Ich vermute, dass es eine positive Wechselwirkung ergeben hat. Dadurch, dass er sich allgemein wohler fühlte, stresste er sich selbst weniger, was sich gut auf seinen Magen auswirkte. Durch die Auswirkungen der Bierhefe auf seinen Magen, macht ihn dieser weniger Probleme, wodurch er sich wohler fühlte.

Wir haben die Bierhefe über eine Jahr gefüttert. Vor ungefähr einem halben Jahr wurde diese abgesetzt, ohne das man negative Auswirkungen feststellen konnte. Pascha ist inzwischen ein entspanntes, ausgeglichenes Pferd, welches für jeden Spaß zu haben ist. Eigentlich ist er ein sehr menschenbezogenes Pferd, welches sich bemüht immer zu gefallen und meistens sehr gerne und ausgiebig kuschelt. Natürlich erschreckt er sich auch jetzt nochmal vor irgendwas (oder sieht an manchen Tagen Friesen fressende Monster 😉 ), aber das ist absolut kein Vergleich mehr zu früher. Leider haben wir aber weiterhin die Problematik Kotwasser nicht behoben.

Da die Bierhefe zwar für eine allgemein Verbesserung gesorgt hat, aber trotzdem weiterhin das Problem Kotwasser bestand, entschieden für uns für einen erneuten Termin mit dem Tierarzt

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